Leben mit einem Hörgerät

Ein Blog mit Tipps und Tricks für ein aktives Leben voller Lebensqualität - für Sie selbst und Ihre Lieben

Wie Sie mit Ihren Hörsystemen gut durchstarten

29.01.20

Viele Hörsystemträger berichten von einer Steigerung ihrer allgemeinen Lebensqualität. Gutes Hören ermöglicht so viel von dem, was das Leben so großartig macht – viele Hörsystemträger erleben wieder eine tiefere Beziehung zu ihren Mitmenschen und empfinden es viel angenehmer, an gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen.

  

Vielleicht haben Sie Lärm und Menschenmengen als „zu viel” empfunden. Mit Hörsystemen können Sie sich darauf freuen, unabhängig von der Umgebung, leicht und mühelos Gespräche mit Freunden und Familie führen zu können. Wäre es nicht schön, sich für ein geselliges Beisammensein zu begeistern, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, ob man einem Gespräch folgen kann oder nicht?

„Klingt die Welt wirklich so?“ – das ist ein häufiger Gedanke.

Nicht alle Veränderungen sind reibungslos. Es kann eine Weile dauern, bis man sich an das Tragen von Hörsystemen gewöhnt hat, und es kann anfangs zu einer gewissen Reizüberflutung kommen. „Klingt die Welt wirklich so?“ ist ein häufiger Gedanke. Das tut sie – und Sie werden sich bald an alle Klänge der Welt gewöhnen und sie wieder zu schätzen lernen.

Wir haben drei Tipps zusammengestellt, um Ihnen einen sanften Start ins Leben mit Hörsystemen zu ermöglichen.

 

Es ist wichtig, dass Sie die Hörsysteme den größten Teil des Tages tragen. Die tatsächlichen Vorteile von Hörsystemen werden nur durch häufiges Tragen erreicht, auch wenn sie sich anfangs etwas ungewohnt anfühlen können. Während Sie sich in Ihre neue Routine einarbeiten, vergessen Sie vielleicht auch, sie ganz zu tragen; wenn dies bei Ihnen der Fall ist, könnten Sie sich eine Notiz auf Ihren Nachttisch legen oder eine Erinnerung in Ihrem Handy speichern.

Tragen Sie sie zu Hause und in alltäglichen Situationen. Sie werden feststellen, dass es in Ihrer Wohnung Geräusche gibt, die Sie vielleicht schon lange nicht mehr gehört haben wie z.B. laufende Wasserhähne, knarrende Treppen, das Klirren von Besteck. Diese Geräusche mögen Sie anfangs überraschen, werden aber schnell zu einem natürlichen Bestandteil Ihres Lebens werden.

Schalten Sie den Fernseher ein und genießen Ihre Lieblingssendung oder gehen Sie in den Supermarkt – Sie können Ihr Leben so leben, wie Sie es normalerweise tun würden.

 

Das Gespräch mit anderen Menschen, sowohl von Angesicht zu Angesicht als auch am Telefon, ist für die meisten neuen Hörsystemträger eine bereichernde Erfahrung. Plötzlich ist die Sprache klar und deutlich, und Sie können Gesprächen auf einer anderen Ebene folgen und daran aktiver teilnehmen, als Sie es vielleicht gewohnt waren.

Wenn Ihr Hörverlust schwerwiegend ist, haben Sie vielleicht für eine Weile vermieden zu telefonieren. Gespräche von Angesicht zu Angesicht sind meist angenehmer, da Sie die Gesten und die Körpersprache des anderen lesen können. Am Telefon zu sprechen ist etwas anders, aber auch dies ist wichtig für den Aufbau und die Verbesserung sozialer Beziehungen – und mit Hörsystemen wird es für Sie viel einfacher.

 

Das Führen eines Tagebuchs zu den Ihren ersten Erfahrungen mit den Hörsystemen kann helfen, Ihre Gedanken zu sammeln und all diese neuen Eindrücke zu verfolgen. Es dient auch als ein hervorragendes Hilfsmittel für Ihren nächsten Besuch beim Hörakustiker.

Notieren Sie die Geräusche, die für Sie neu sind und wie Sie darauf reagiert haben. Welche ungewohnten Geräusche sind Ihnen besonders aufgefallen? Finden Sie bestimmte Geräusche oder Situationen unangenehm? Welche körperlichen Empfindungen spüren Sie beim Tragen Ihrer Hörsysteme – fühlen sie sich angenehm an?

Diese Aspekte können Ihnen helfen, Ihre Erfahrungen mit den neuen Hörsystemen zu vertiefen. Und wenn Anpassungen erforderlich sind, wird Ihr Hörakustiker von den Notizen in Ihrem Tagebuch profitieren.

 

Eine letzte Sache noch: Wenn das Tragen Ihrer Hörsysteme etwas zu intensiv wird oder Sie sich überfordert fühlen, ist es in Ordnung, sie abzunehmen und eine Pause zu machen von den Geräuschen bekommen. Bei anhaltendem Gebrauch ist Ihr Gehirn in der Lage, sich auf Geräusche einzustellen, und zwar in bemerkenswerter Weise. Fühlen Sie in der Zwischenzeit keinen Druck, wenn Sie sich in bestimmten Situationen anfangs unwohl fühlen – nehmen Sie sie einfach heraus und setzen Sie sie wieder ein, wenn Sie bereit sind.

 

Ihr Hörakustiker wird Sie wahrscheinlich bitten, für einen Folgetermin wiederzukommen. Dort werden Ihre Hörsysteme auf der Grundlage Ihrer bisherigen Erfahrungen feinabgestimmt.

Nutzen Sie diese Gelegenheit, um jegliche Fragen zu stellen, die Sie haben. Es kann hilfreich sein, Ihr Tagebuch und einen nahen Verwandten oder Freund zu diesem Termin mitzubringen; vielleicht ist ihm auch etwas Wichtiges an Ihrem Hörvermögen aufgefallen.