Der korrekte Umgang mit

Unsere Arbeitswelt ist höchst komplex, mit vielen unterschiedlichen Arbeitsplätzen, Aufgaben und Anforderungen. Zum Glück können fortschrittliche Hörgeräte jedoch die meisten Probleme beheben, die am Arbeitsplatz durch Hörverlust entstehen. Unsere Empfehlungen können Ihnen aber auch in anderen besonderen Situationen helfen, das Leben mit Hörverlust etwas einfacher zu gestalten.

Brauchen Sie Hilfe von Kollegen?

Das hängt vom Ausmaß Ihres Hörverlustes sowie dessen Auswirkungen auf Ihre Tätigkeit ab. Stellen Sie daher eine realistische Bewertung Ihrer Situation an und sprechen Sie mit allen Kollegen, von denen Sie Unterstützung benötigen, bzw. mit so vielen Kollegen, wie Sie es für richtig halten.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, anderen von Ihrer Situation zu erzählen, dann achten Sie darauf, dass Sie selbst die Initiative ergreifen: Sie sollten andere aktiv informieren und dabei klarstellen, welche Bedürfnisse Sie haben. Es fällt anderen nicht unbedingt leicht, zu erraten, was Menschen mit Hörverlust hilft, also bleiben Sie positiv und schaffen Sie genau die Bedingungen, die Ihnen helfen.

Verschaffen Sie sich Gehör

Ihr Hörakustiker weiß, dass es für Menschen mit Hörverlust keine universelle Lösung gibt.

Wie auch Sie hat jeder Mensch mit Hörverlust individuelle Bedürfnisse, die andere nicht erraten können, daher müssen Sie sie selbst äußern. Wenn Sie Ihre Bedürfnisse mit anderen teilen, bedeutet das auch, dass gemeinsam für Ihr Verstehen gesorgt wird. Wichtig ist, dass Sie nicht das Gefühl haben, sich entschuldigen zu müssen, sondern mit einer positiven Einstellung auftreten – schließlich ist es im Interesse aller, dass Sie dem Gesagten folgen können.

  • Wenn jemand zu schnell spricht, bitten Sie ihn oder sie einfach, langsamer zu sprechen.

  • Wenn Sie sich jemandem vorstellen, erwähnen Sie ruhig Ihren Hörverlust und schlagen Sie Ihrem Gegenüber vor, was Ihnen hilft.

  • Wenn Ihr Gegenüber dies einmal vergisst, erinnern Sie ihn oder sie einfach daran, Sie beim Sprechen anzusehen oder lauter zu sprechen.

Informieren Sie erst sich selbst und dann Ihren Arbeitgeber

Sie sollten sich nicht auf Ihren Arbeitgeber verlassen – schließlich weiß er eventuell nicht viel über das Thema Hörverlust.

Erkundigen Sie sich über Ihre Rechte und definieren Sie Ihre Bedürfnisse, bevor Sie Ihrem Arbeitgeber auf konstruktive Art und Weise mitteilen, wie Ihnen geholfen werden kann. Hilfsorganisationen für Hörgeschädigte bieten zusätzliche Unterstützung und Beratung; informieren Sie sich also über eine Anlaufstelle in Ihrer Nähe.

  • Bereiten Sie die nötigen Informationen für Ihren Arbeitgeber vor und drucken Sie diese aus oder leiten Sie sie per E-Mail weiter.

  • Finden Sie heraus, welche staatlichen Programme, gesetzliche Vorgaben und andere unterstützenden Maßnahmen wie Schulungen zur Sensibilisierung von Kollegen es gibt.

  • Lassen Sie sich außerdem von Ihrem Hörakustiker beraten und fragen Sie nach Materialien und Richtlinien, sodass Sie sich ausreichend vorbereiten können.

Einen Hörakustiker in Ihrer Nähe finden

Knüpfen Sie Kontakt zu anderen Menschen mit Hörverlust

Sich über die eigenen Erfahrungen mit Hörverlust auszutauschen, kann äußerst hilfreich sein. Wer bereits viele Erfahrungen gemacht hat, kann Unterstützung anbieten und jede Menge praktische Hinweise geben. 

  • Kollegen, die ebenfalls an Hörverlust leiden, können Ihnen helfen, sich anzupassen und Ihnen von Strategien und Richtlinien berichten, die an Ihrem Arbeitsplatz schon umgesetzt werden.

  • Wenden Sie sich an Personen Ihres Alters, eventuell auch außerhalb Ihres Unternehmens oder Ihrer Organisation.

  • Schauen Sie sich im Netz in Foren um und finden Sie Austauschgruppen in Ihrer Nähe.

Wer sich nicht an informellen Gesprächen beteiligt, fühlt sich schnell isoliert und entmutigt. Sollten Sie hierbei Probleme haben, so empfehlen wir Ihnen, sich an Ihren Hörakustiker zu wenden.

Bleiben Sie positiv und passen Sie Ihre Arbeitsweise an

Menschen mit Hörverlust haben manchmal das Gefühl, sie müssten besonders hart arbeiten, um sich zu beweisen. Ihr Selbstbewusstsein ist angeschlagen und sie fragen sich, ob sie ihren Beruf noch genauso gut ausüben können wie früher. Die Antwort darauf ist ein klares „Ja“. Sie sind schließlich immer noch die gleiche Person mit den gleichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Es kann lediglich notwendig sein, ein paar kleine Veränderungen vorzunehmen. 

  • Suchen Sie sich einen ruhigen Arbeitsplatz mit guter Akustik – klatschen Sie hierzu in die Hände und hören Sie sich das Echo an.

  • Reservieren Sie für Unterhaltungen mit Mitarbeitern ein ruhiges Gesprächszimmer, anstatt sich an Ihrem Schreibtisch unterhalten zu müssen.

  • Schaffen Sie Arbeitsmethoden, die für Sie gut funktionieren, zum Beispiel mehr persönliche Treffen und weniger Telefongespräche.

Denken Sie immer zuerst an die Sicherheit

Seien Sie sich der Gefahren an Ihrem Arbeitsplatz bewusst und schätzen Sie diese realistisch ein. Sind hierbei weitere Überlegungen nötig? Gibt es Tätigkeiten, die Sie vermeiden sollten, weil Sie Warnrufe von Kollegen nicht hören würden? Können Sie Alarmgeräusche hören? Eventuell brauchen Sie einen Partner für Notsituationen, der Sie zum Beispiel über einen Brand informiert.

  • Täuschen Sie niemals vor, etwas gehört zu haben, sondern bitten Sie Ihr Gegenüber, das Gesagte zu wiederholen – Missverständnisse können nicht nur teuer, sondern auch gefährlich für Leib und Leben sein.

  • Wenn Sie beruflich reisen, informieren Sie das Hotelpersonal über Ihren Hörverlust, sodass Sie benachrichtigt werden können, wenn ein Alarm ausgelöst wurde.

Träger von Hörgeräten müssen stets sicherstellen, dass Ihre Geräte einwandfrei funktionieren und alle Batterien ausreichend geladen sind – insbesondere in gefährlichen Arbeitsumgebungen.

Erfahren Sie, wie Sie die Batterien Ihres Hörgeräts überprüfen.

Überlegen Sie sich, ob Sie Telefon und Radio nutzen müssen

Viele Menschen mit Hörverlust empfinden Anrufe und Radiogeräusche als schwierig.

Gehen Sie bei Ihren Einschränkungen und Bedürfnissen realistisch vor und wenden Sie sich verstärkt alternativen Kommunikationsmöglichkeiten zu, z. B. Videokonferenzen, E-Mails und Sofortnachrichten. Solche modernen Technologien können Ihre Probleme erheblich mindern. Überlegen Sie sich auch, ob für Sie Hörgeräte in Frage kämen, die sich mit Induktionsspulensystemen verbinden und einen Kuppler, lautere Lautsprecher, Kopfhörer oder Spracherkennungssoftware nutzen. Außerdem empfehlenswert:

  • Suchen Sie sich für Telefonate einen ruhigen Raum.

  • Weisen Sie Ihren Gesprächspartner auf Ihren Hörverlust hin.

  • Fassen Sie sich bei Telefonaten kurz.

  • Fassen Sie wichtige Punkte am Ende des Gesprächs noch einmal zusammen (grundsätzlich hilfreich).

Moderne Hörgeräte wie Oticon Opn verbinden sich über Bluetooth mit Ihrem Mobiltelefon und ermöglichen einfaches Telefonieren dank Freisprechfunktion.

Erfahren Sie mehr darüber, wie sich Oticon Opn mit Mobiltelefonen verbinden lässt.

Planen Sie Besprechungen nach Ihren Bedürfnissen

Besprechungen können eine Herausforderung darstellen, insbesondere bei vielen Teilnehmern. Eventuell ist der Hauptsprecher weit weg oder mehrere Teilnehmer sprechen gleichzeitig. Mit wenig Aufwand können Sie sich aber auch in solchen Situationen gut zurechtfinden.

  • Fragen Sie wenn möglich nach einem Skript, das Sie sich vor der Präsentation durchlesen können.

  • Lesen Sie die Tagesordnung, sodass Sie wissen, worum es gehen wird.

  • Lassen Sie die Teilnehmer an einem runden Tisch Platz nehmen, sodass Sie die Gesichter aller Anwesenden sehen können.

  • Weisen Sie Ihre Kollegen auf Ihre Bedürfnisse hin, z. B. „Sprechen Sie bitte nicht gleichzeitig.“

Träger von Hörgeräten können sich ein persönliches Zuhörermikrofon geben lassen, das die Worte des Sprechers an das Hörgerät weiterleitet.

Bereiten Sie sich auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche vor

Sollten Sie Ihren zukünftigen Arbeitgeber über Ihren Hörverlust informieren? Das liegt ganz an Ihnen.

Manche machen es, andere nicht – vorgeschrieben ist es allerdings nicht. Die Entscheidung darüber ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die davon abhängen kann, ob Ihr Hörverlust Einfluss auf Ihre Leistung haben könnte.

Klar ist jedoch: In einem Bewerbungsschreiben oder auf Ihrem Lebenslauf müssen Sie Ihren Hörverlust nicht erwähnen – ebenso wenig wie wenn Sie eine Brille tragen. Was an dieser Stelle einzig und allein zählt, ist die Frage, wie gut Sie für die Stelle qualifiziert sind.

Immer wichtig für Träger von Hörgeräten: volle Batterien parat haben.

  • Teilen Sie Ihrem zukünftigen Arbeitgeber vor dem Gespräch mit, ob Sie Unterstützung für die Kommunikation benötigen.

  • Bringen Sie nützliche Informationen über Ihren Hörverlust zum Gespräch mit, z. B. zu Kommunikations- und Hilfsmitteln.

  • Üben Sie, wie Sie auf positive Art und Weise über mögliche Auswirkungen sprechen können. Zum Beispiel: „Telefonate sind für mich schwieriger, aber ich führe sehr gerne Gespräche per Video-Chat und habe damit noch nie Probleme gehabt.“

  • Wenn Sie um ein telefonisches Bewerbungsgespräch gebeten werden, fragen Sie ruhig stattdessen nach einem persönlichen Treffen.

  • Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Vergessen Sie nicht, dass es viele andere Bewerber gibt, die auch mit Hörverlust leben.

  • So funktioniert unser Gehör

    Wir hören mit dem Gehirn – nicht mit den Ohren. Gewinnen Sie ein Verständnis für den normalen Hörvorgang.

  • Hilfe erhalten

    Was zu tun ist, wenn Sie Hörverlust vermuten, und wie Sie die richtige Lösung finden

  • Kerntechnologien

    Lesen Sie mehr zur Technologie in unseren Oticon Hörgeräten.

  • Ein Hörakustiker finden

    Ein Hörakustiker kann einen Hörtest mit Ihnen durchführen und Ihnen die richtige Lösung für Sie empfehlen.